Karl Barth (vorne rechts) bei der Tagung des „Bruderrates der Bekennenden Kirche“ © epd-bild / Hans Lachmann

Karl Barth

Karl Barth (1886–1968) ist einer der bedeutendsten protestantischen Theologen des 20. Jahrhunderts. Er begründete die sog. dialektische Wort-Gottes-Theologie, rief während des Dritten Reiches die Christen zum Widerstand auf und setzte sich nach dem Zweiten Weltkrieg für die Ökumene ein. Die Kirchliche Dogmatik, ein Mammutwerk, umfasst mehr als 9.000 Seiten. In ihr buchstabiert Karl Barth seine theologische Lehre vollends aus. Vor allem in seiner späten Schaffenszeit widmete sich Karl Barth der theologischen Arbeit in der Ökumene.

Sein Name ist eng mit der Barmer Theologischen Erklärung vom Mai 1934 verbunden. Maßgeblich ist Barth an der Formulierung der sechs Barmer Thesen beteiligt, in der sich reformierte, unierte und lutherische Christen offen gegen die nationalsozialistische Herrschaft positionieren. Die Barmer Theologischer Erklärung ist auch ein Dokument unierter Theologie. Die Barmer Thesen haben bleibende Bedeutung für das Verständnis von Kirche bis heute. In den meisten Landeskirchen gehören sie zur Bekenntnisgrundlage, auf der kirchliches Handeln gestaltet wird.